Welsfänge dokumentieren und so Licht ins Dunkel bringen!

Der Wels breitet sich in jüngerer Vergangenheit immer stärker aus und nimmt in seiner Bestandsstärke zu. Dieser Trend lässt sich in ganz Deutschland beobachten und kann anhand der Fangstatistik von Berufs- und Angelfischerei nachverfolgt werden. Im Bodensee (Obersee) haben sich die Fangerträge der Berufsfischer in den letzten 10 Jahren nahezu verdoppelt. In der Angelfischerei (Obersee) lag der Fangertrag des Welses im Jahre 2010 noch bei etwa 440 kg. Im Jahre 2020 hingegen wurden 3.050 kg Wels gefangen.

Trotz der immer größer werdenden Bestände ist überraschend wenig über den Wels bekannt. Selbst grundlegende Informationen zur Ernährungsweise der Welse, ihre Verbreitungsmuster und welche Auswirkungen steigende Bestandszahlen auf die heimische Fischfauna haben, fehlen bislang.

Aus diesem Grund initiierte die Fischereiforschungsstelle in Langenargen ein Projekt mit dem Ziel, den Wels besser zu erforschen. Und hier kommen die Angler ins Spiel, denn wir brauchen möglichst viele Bodenseewelse von klein bis groß für unsere Untersuchungen.

Besonders wichtig dabei ist der Mageninhalt (zur Bestimmung der Beutefische) und die ersten paar Wirbelkörper (zur Altersbestimmung). Wenn Ihr einen Bodenseewels gefangen habt, tötet ihn waidgerecht und friert am besten den ganzen Fisch ein. Sollte das nicht möglich sein, reicht es vollkommen aus, den Magen und den vorderen Teil der Wirbelsäule in einer beschrifteten Plastiktüte einzufrieren. Notiert Daten wie Gewicht, Länge, Fangort und Fangdatum und informiert die Fischereiforschungsstelle über euren Fang (E-Mail: Matthias.Fromherz@lazbw.bwl.de, Tel.: 07543 9308 337). Wir können dann einen Abholtermin vereinbaren. Alternativ kannst Du Deine Fänge auch direkt an der FFS (Argenweg 50/1, 88085 Langenargen) vorbeibringen.

Solltet ihr den Magen nicht einfrieren können, reicht auch ein Foto des Mageninhaltes. Legt dann am besten eine Referenzgröße (Zollstock, Maßband o.ä) neben den Inhalt. So kann die Größe der Beutefische auch im Nachhinein noch ausgewertet werden. 

Was genau brauchen wir vom Fang?

1.  Eine Plastiktüte/ Gefrierbeutel mit folgenden Informationen beschriften:

      • Fangdatum
      • Fangort
      • Länge des Fisch (cm)
      • Gewicht (g)

2.  Magen und den vorderen Teil der Wirbelsäule (direkt nach dem Schädel/ Weberschen-Apparat) entfernen.

Abb 1: Weberscher Apparat mit Wirbelsäule und einzelnen Wirbelkörper eines Bodenseewelses. Zuvor wurde das umliegende Fleisch in Wasser abgekocht.
Abb. 2: Altersbestimmung anhand der Jahresringe eines Wirbelkörpers. Nach dem Anschleifen der Wirbelkörper lassen sich die einzelnen Jahresringe sehr gut erkennen.

3.  Alles so schnell wie möglich einfrieren und den Fang melden!